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TTIP-Freihandelsabkommen: Interessengeleitete Forschung macht Werbung mit "computergestützten Gedankenexperimenten" und aufgeblasenen Zukunftsprognosen

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Sie verbreiten falsche Zahlen, unterschlagen wichtige Einschränkungen, jazzen "computergestützte Gedankenexperimente" zu gesicherten Zukunftsprognosen hoch: Mit manipulativen und irreführenden Darstellungen haben Wirtschaftswissenschaftler das geplante transatlantische Handelsabkommen immer wieder in ein viel zu positives Licht gerückt. Die Verbraucherorganisation foodwatch kritisierte am Sonntag, wie die Elite der deutschen Ökonomen mit unseriösen Methoden Reklame für das TTIP gemacht habe - darunter das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW), das Münchener ifo-Institut und sogar der Sachverständigenrat. "Wären die Erwartungen an TTIP von Beginn an realistisch dargestellt worden - die Verhandlungen über ein solches Abkommen wären wohl niemals vermittelbar gewesen", erklärte Lena Blanken, Volkswirtin bei foodwatch. "Die wirtschaftlichen Träume sind längst geplatzt, noch bevor TTIP ausverhandelt ist. Doch die Debatte war und ist bis heute geprägt von irreführenden Darstellungen und irrigen Hoffnungen auf Job- und Wachstumswunder." Schon bei den für den TTIP-Diskurs einflussreichsten Studien handelt es sich aus Sicht von foodwatch nicht um seriöse Studien, sondern um interessensgeleitende Forschung: - Das Münchener ifo-Institut sagt im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung [1] sowie des Bundeswirtschaftsministeriums [2] deutliche Wohlfahrts- und Jobeffekte durch TTIP vorher. Politiker und Wirtschaftsverbände beriefen sich darauf, als lieferten die Studien Belege für die Segnungen des Abkommens. Doch selbst der Autor der Studien, Prof. Gabriel Felbermayr, betonte etwa, es sei "kein Jobwunder", "kein riesiger Effekt" auf den Arbeitsmarkt zu erwarten, immerhin: "Der Jobeffekt ist nicht negativ." [3, 4] Gegenüber foodwatch erklärte er, seine Arbeit sei "nicht eine Prognose, sondern das Resultat eines (computergestützten) Gedankenexperiments" [5]. Belastbar ist etwas anderes. - Eine weitere zentrale Studie der Pro-TTIP-Argumentation stammt vom Centre...

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