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(pbm). Der geschnitzte Wanderstab steht schon bereit, die Jakobsmuschel, die er seit 1993 bei jeder Pilgerreise um den Hals hängen hat, liegt fertig: In wenigen Wochen, am 25. April, wird Pastor Alois van Doornick wieder aufbrechen, um auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu wandern. Seit mehr als 20 Jahren zieht es ihn immer wieder in den spanischen Pilgerort, jedes Jahr aufs Neue. Mal begleitet er, wie auch in diesem Jahr, eine Gruppe aus den Kreisen Kleve und Wesel, mal schwingt er sich gemeinsam mit seinen Neffen aufs Rad, um die Strecke abzufahren.
Im Laufe all dieser Jahre kommen viele Erinnerungen zusammen. „Nach jeder Fahrt habe ich die Erfahrungen und Erlebnisse für die Mitfahrer zusammengefasst“, erklärt van Doornick. Nun war es an der Zeit, all diese Gedanken zu sortieren, ihnen Fotos zuzuordnen. Entstanden ist dabei ein 284 Seiten starkes Buch: „Immer in der Himmelsrichtung – 200 Momente auf den Jakobswegen“. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich nicht um einen weiteren der bereits zahlreich aufgelegten Reiseführer, sondern um eine Sammlung von Gedanken, Bildern und Gedichten. „Ich habe versucht, die Orte nicht touristisch zu beschreibe, sondern geistlich zu deuten“, sagt van Doornick. In vielen seiner Texte geht es um die Natur, die Geschichte, die Kunst und die Kultur in ihrer jeweiligen Vielfalt entlang des Weges.
Intensiv widmet er sich gleich zu Beginn der Muschel, seit jeher Kennzeichen der Pilger und überall im Kalkarer Pfarrhaus präsent. Schon an der Eingangstür werden Besucher von der stilisierten Muschel auf blauem Grund – Zeichen für den Jakobsweg – empfangen. „In der Muschel kommen viele Linien auf einen Punkt zusammen“, erklärt van Doornick, während der die an einer Schnur um seinen Hals hängende Kalkschale betrachtet, „so wie viele Pilger mit vielen Gedanken einem Punkt entgegenstreben. Die Muschel ist zudem geöffnet, wie sich auch die Pilger dem Himmel öffnen.“
Viel hat sich verändert, seit ein anderer Autor,...