Lehrer Wolfgang Bramorski schaut nachdenklich und zufrieden in die sich langsam leerende Aula der Karl-Ziegler-Schule. "Jetzt habe ich keine Angst mehr vor der Zukunft. Diese Schüler stehen mitten im Leben und sind bereit auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen", sagt der Pädagoge, der in der Oberstufe Sozialwissenschaften unterrichtet.
Gerade haben das Moderatoren-Trio Dana Dost, Lena Weber und Justus Gosten zusammen mit 200 Mitschülern aus der Oberstufe des Karl-Ziegler-Gymnasiums Oberbürgermeister Ulrich Scholten und den Geschäftsführer des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur, Ulrich Schreyer, zu allen gesellschaftspolitischen Fragen interviewt, die Jugendlichen auf den Nägeln brennen.
Nach einer 90-minütigen Diskussion zeigen sich Schreyer und Scholten beeindruckt. Besonders überrascht hat sie die Bandbreite der Schülerfragen. "Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Schüler auch zu meiner Position beim Thema Sterbehilfe befragen", staunt Scholten. Schreyer, selbst ein Mann der Evangelischen Kirche, ist positiv überrascht, wie offen Jugendliche für Glaubens- und Lebensfragen sind. "Ich kann nur hoffen, dass meine Kirche diese Offenheit auch zu nutzen weiß."
Keine einfachen Antworten
Auf der anderen Seite zeigen sich die beiden Moderatoren Dana Dost und Justus Gosten davon angetan, "dass Scholten und Schreyer bei keinem Thema um den heißen Brei herumgeredet haben und auch offen eingestanden haben, wenn sie auf bestimmte Fragen keine klare Antwort geben konnten." Die gezielten und differenzierten Fragen des Moderatoren-Teams verraten eine gute inhaltliche Vorbereitung,
Wird uns die Integration der Flüchtlinge gelingen? Kann die Inklusion in der Schule funktionieren? Bei diesen Fragen präsentieren der Sozialmanager und der Politiker keine fertigen Antworten, sondern sprechen von Prozessen und Rahmenbedingungen, die schrittweise zur Bewältigung dieser Aufgaben geschaffen werden müssen. Scholten wünscht sich mehr Geld für Schulen und...
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