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Fritz Sauerbrey
Das Pferd
Jan Bühtefür, ein Schiffersknecht
fand sich im Leben gut zurecht.
Sein Schalk saß ihm wie angeboren
im Nacken und hinter den Ohren!
Donnerstagmorgen sah man ihn laufen,
um in der Stadt was einzukaufen.
Da rief ihm Mattes Terbeck zu:
"Sag mal, wohin rennst denn du?"
Jan Bühtefür verzieht den Mund
und tut ihm leise dieses kund:
"Dir das zu sagen, ist mir' s wert,
ich kauf mir in der Stadt ein Pferd!"
Der Mattes fragte sich verdutzt, -
für was wohl Jan ein Pferd benutzt?
Hat der auf einmal Geld zuviel?
So' n Pferd kostet kein Pappenstiel!
Am nächsten Tag war Mattes platt:
der Jan rennt wieder in die Stadt.
Und wieder haut ihn Mattes an:
"Na, Jan, was ist denn heute dran?"
"Ich sagte dir schon gestern morgen,
ich gehe mir ein Pferd besorgen,-
das mach ich immer, wenn ich's mag,
auch heute wieder! Guten Tag!
Der Mattes denkt, der hat 'nen Knall:
"Hast du denn überhaupt 'nen Stall?"
"Dafür", sagt Jan, "gibt's keinen Grund,
ich kauf mir immer nur ein Pfund!"
gereimte Übertragung aus dem Mölmsch Platt: Franz Firla